Beratungs- und Interventionstelle für Betroffene von Beziehungsgewalt (m/w/d) und Fachstelle für häusliche Gewalt

Wir beraten Sie persönlich nach Termin und in unserer telefonischen Sprechstunde.

Das Team von Neue Wege bietet kostenfreie Beratungsangebote für Frauen und Männer, die einen Weg aus der Gewaltspirale suchen. Das Unterstützungsangebot richtet sich sowohl an Betroffene, die Gewalt erleiden als auch an Betroffene, die Gewalt verursachen.

Das Angebot richtet sich an Menschen mit Wohnsitz in der Stadt Bremen.

Wir bieten Ihnen einen geschützten Ort, an dem Sie mit einer Beraterin oder einem Berater über die Gewalt in ihrer Beziehung reden können. Es ist egal, ob Sie aktuell in einer gewalttätigen Beziehung sind, diese beendet ist und auch, ob sie gemeinsam wohnen.

Wir helfen bei Fragen weiter und erarbeiten gemeinsam neue Perspektiven für ein Leben ohne Beziehungsgewalt.

Wir klären sie auf über ihre Rechte, über Gewaltschutzmaßnahmen und andere Unterstützungsangebote. Denn auch wenn Beziehungsgewalt meist hinter verschlossenen Türen im Privaten ausgeübt wird, so ist auch eine Intimbeziehung kein rechtsfreier Raum.

In Trägerschaft von reisende werkschule scholen e.V.


Beratungsangebote und Konzepte für Betroffene:

Wenn Sie sich bei uns beraten lassen, werden Sie zu Beginn von unseren MitarbeiterInnen über unser Angebot informiert:

  • Wir sind ein kostenloses Angebot. Es sind bis zu 20 Termine möglich.
  • Wir unterliegen der Schweigepflicht.
  • Sie können anonym bleiben.
  • Unsere Aufgabe ist es, Sie zu unterstützen, keine Gewalt mehr zu erleben bzw. auszuüben. Ob Sie sich dafür trennen müssen oder wollen, bleibt Ihre Entscheidung.
  • Bei akuter Bedrohungslage entwickeln wir mit Ihnen gemeinsam Strategien, um sich besser vor Gewalt zu schützen.
  • Wir informieren Sie darüber, wie Sie Gewaltschutzmaßnahmen beantragen können.
  • Wir versuchen mit Ihnen herauszufinden, welche Ziele Sie haben und ob / wie wir Sie dabei unterstützen können.
  • Wenn wir zu der Einschätzung kommen, dass andere Hilfemaßnahmen vorrangig oder ergänzend wichtig sind, informieren wir Sie darüber bald möglichst.
  • Wir unterstützen Sie dabei, wenn Sie andere Unterstützungsangebote in Anspruch nehmen wollen.
  • Wenn Ihr Partner, Ihre Partnerin sich auch beraten lassen möchte, machen wir das gerne, da dies die Chance auf Veränderung erheblich verbessert. Sie werden dann von zwei unterschiedlichen BeraterInnen getrennt beraten. Die Schweigepflicht bleibt dabei erhalten, die BeraterInnen tauschen sich nicht über Sie und Ihren Partner, Ihre Partnerin aus.
  • Da der Weg aus Beziehungsgewalt oft schwierig und langwierig ist, können Sie jederzeit wiederkommen, auch wenn Sie schon einmal in Beratung waren.


Angebote für Professionelle | Fachstelle für häusliche Gewalt

Für Behörden, Institutionen und professionelle Fachkräfte bieten wir Fachberatung und Fortbildung an. Wir organisieren Infoveranstaltungen zu psychischen, sozialen und gesellschaftlichen Aspekten von Gewalt in Beziehungen.

Um auf die politische Bedeutung des Themas Beziehungsgewalt und ihre Folgen aufmerksam zu machen und uns für eine möglichst gute Unterstützung aller Betroffener von Beziehungsgewalt einzusetzen, nimmt Neue Wege aktiv und regelmäßig an entsprechenden Arbeitsgruppen teil, wie z.B.

  • AK Frauen und Gewalt
  • Fachaustausch für Unterstützung Opfer häuslicher Gewalt
  • AK Häusliche Gewalt Bremen Nord
  • Landesarbeitsgruppe von häuslicher und familiärer Gewalt betroffene Kinder und Jugendliche

In den letzten Jahren hat sich über unsere direkte Arbeit mit den Betroffenen gezeigt, wie wichtig die Vernetzungsarbeit ist. Unser Netz ist in den letzten Jahren erheblich erweitert worden.

Ziel der Vernetzung sind sowohl Prävention als auch eine bessere Akutversorgung der Betroffenen. In Folge jahrelanger Bemühungen in Gremien und Netzwerken und durch fallbezogene Kontakte bestehen gelebte Kooperationen:

  • Mit der Polizei, auch zu den Phänomen-Verantwortlichen und den Stalkingbeauftragten, daneben besteht zu einzelnen ReviermitarbeiterInnen ein tragfähiges Arbeitsbündnis. Es gibt regelmäßige Kooperationstreffen und Neue Wege wirkt an der Anwärterfortbildung mit und schult in dem Bereich häusliche Gewalt.
  • Mit den Sozialen Diensten der Justiz (ehemals Bewährungshilfe): Neben der Zusammenarbeit bei den o.g. Landesarbeitsgruppen gibt es Kooperationsgespräche mit dem Ziel, eine engere Begleitung der Betroffenen durch bessere Zusammenarbeit zu erwirken.
  • Wir bieten Mitarbeitern der Jugendhilfe Fachberatungen an und bieten die Möglichkeit der Fortbildung in diesem Bereich als präventive Aufgabe, im Rahmen des Sonnenblumenflyers werden in diesem Jahr 3 Fachveranstaltungen angeboten. In-House-Fortbildungen sind möglich und wurden auch schon genutzt.
  • Zum öffentlichen Träger bestehen Kooperationsgespräche mit dem Ziel der Schnittstellenverbesserung. Hier gab es ebenfalls in der Vergangenheit Fortbildungen in einzelnen Sozialzentren. Es besteht eine zum Teil enge Kooperation mit den Erziehungsberatungsstellen.
  • Die Schnittstelle zum Gesundheitswesen befindet sich im Aufbau. Es gab mehrfach Kontakte zum Sozialpsychiatrischen Dienst, zu Fachärzten oder Psychotherapeuten.
  • Wir sind als Anlaufstelle für die MitarbeiterInnen des Gesundheitswesens aus dem Wegweiser Notfallhilfen vermerkt und sind neu Mitglied im Arbeitskreis Kinderschutz im Gesundheitswesen.